Auf dem Programm: die erste Sinfonie in c-moll von Alice Mary Smith. Die Sinfonie aus dem Jahre 1863 gilt als erste vollendete und aufgeführte Sinfonie einer Komponistin in England und kann daher als Meilenstein in der Musikgeschichte gedeutet werden, da von Frauen dieser Zeit normalerweise eher Lieder oder Klavierstücke erwartet wurden. Smith widersetzte sich dieser Tradition und ihre beiden Sinfonien zeigen, dass sie in der Orchestrierung und im Umgang mit dem Material mit den Sinfonien ihrer männlichen Zeitgenossen durchaus vergleichbar sind. Forschungsergebnisse über ihr Leben und ihre Musik, sowie zeitgenössische Rezensionen von Aufführungen ihrer Musik zeigen, dass Smith während ihres relativ kurzen Lebens (1839 – 1884) hoch angesehen war.
Nach der Pause wird die 3. Sinfonie «schottische» in a-moll von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen. Das Werk gehört mittlerweile zum Standardrepertoire und wurde mit seinen eingängigen Melodien längst zu einem bekannten Klassiker. Der Grundstein für die Sinfonie wurde im Frühjahr 1829 gelegt, als der damals 20-jährige Mendelssohn zum ersten Mal nach Schottland reiste. Die düstere Natur des Landes inspirierte ihn und seine Eindrücke verarbeitete er zu einer Sinfonie. Diese beschäftigte ihn jedoch so lange, dass das Werk erst 1842 – also dreizehn Jahre später – vollendet wurde.